Allergie: Epidemie des 21. Jahrhunderts
Allergiediagnostik muss schon beim Hausarzt beginnen
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO hat sich die Zahl der unter Asthma-Symptomen leidenden Kinder in den 20 Jahren zwischen 1975 und 1995 verdreifacht. In den Ländern der Europäischen Union sind Allergien die am häufigsten vorkommenden chronischen Krankheiten in der Kindheit - in manchen dieser Länder leidet jedes vierte Kind an einer Allergie. Durchschnittlich zeigen zehn Prozent der Kinder Asthma-Symptome, wobei die Rate in Westeuropa bis zu zehn Mal höher ist als in osteuropäischen Ländern.
"Allergien sind hierzulande und in anderen Ländern inzwischen zur Volkskrankheit geworden", sagt auch Prof. Dr. med. Ulrich Wahn, Allergologe an der Charité in Berlin (Humboldt-Universität zu Berlin, Kinderklinik Charité, Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Pneumologie und Immunologie, Berlin) und einer der führenden deutschen Allergie-Experten.
Eines von drei Kindern und Kleinkindern mit Ekzem leidet an einer Allergie. Sieben von zehn Kindern mit saisonaler oder perennialer (ganzjähriger) Rhinitis (Schnupfen) leiden an einer allergischen Erkrankung. Eines von drei Vorschulkindern und zwei von drei Schulkindern mit auffälligen Atemgeräuschen (Giemen) oder Husten leiden an einer allergischen Erkrankung. So lauten die Zahlen der Pädiatrischen Sektion der Europäischen Akademie für Allergie und Klinische Immunologie (Pediatric Section of the European Academy of Allergy an Clinical Immunology (EAACI)).
Trotzdem werden die meisten Allergien im Kindesalter gar nicht oder erst zu spät erkannt. "Wir haben die Pflicht, etwas zu tun", so Wahn. Seiner Ansicht nach können die etwa 4.000 Allergologen in Deutschland dieses Gesundheitsproblem nicht allein bewältigen. "Auch die Primärärzte, wie Haus- oder Kinderärzte, müssen Verantwortung übernehmen."
Denn: Wer das erste Mal Symptome wie häufigen Niesreiz, tränende Augen oder Luftnot bemerke, denke in der Regel an eine Erkältung und geht zum Hausarzt. Dieser wird bei passender Anamnese unter anderem eine allergische Erkrankung in Betracht ziehen und entsprechende Untersuchungen in die Wege leiten. In dieser Situation wäre es für ihn sehr nützlich, mit Hilfe eines einfachen und aussagekräftigen Verfahrens rasch einen Überblick über das allergische Sensibilisierungsmuster des Patienten zu erhalten.
Solch ein Testverfahren gibt es, und es bildet einen neuen Ansatz in der Allergiediagnostik. Mit den einfach zu handhabenden, zuverlässigen Phadisym Symptom-Profilen erhält der Arzt die Auskunft, ob die Symptome des Patienten allergisch bedingt sind oder nicht. Jedes der Profile setzt sich aus denjenigen Einzelallergenen zusammen, die am häufigsten das entsprechende Symptom (Ekzem, Rhinitis oder Asthma) auslösen können.
Ob ein bestimmtes Nahrungsmittel, Hausstaubmilben, Tierhaare oder Blütenpollen für den Hautausschlag, die Triefnase oder die asthmatischen Beschwerden verantwortlich sind, kann mit diesem neuen Testsystem bereits beim Hausarzt festgestellt werden. Hierzu muss er nur eine kleine Blutprobe entnehmen und in einem Labor untersuchen lassen.
(aus: Sonderpressedienst „Allergiediagnostik“, Juni 2003)