Ernährung bei Mukoviszidose
Bisher lautete die Devise für Mukoviszidose-Patienten: "Fettarm essen", da die Fettaufspaltung bei dieser Erkrankung durch eine verminderte Enzymaktivität im Sekret der Bauchspeicheldrüse reduziert ist. Die Folge davon war, dass es den Betroffenen meist an körperlicher Energie mangelte, was sich in einem deutlich geringeren Körpergewicht äußerte.
Diese Empfehlungen gehören der Vergangenheit an. Mukoviszidose-Patienten sollen vielmehr reichlich essen, da sie durch ihre Erkrankung mehr Kalorien benötigen. So nehmen sie zum Beispiel - bedingt durch Verdauungsstörungen - weniger Nährstoffe aus der verzehrten Nahrung auf, atmen häufiger (wofür mehr Energie benötigt wird), und zudem können ihre Körperzellen die gelieferte Energie schlechter nutzen.
Um Energiemängel auszugleichen, sollte die tägliche Energieaufnahme 30 Prozent über der Empfehlung der deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) für die jeweilige Altersgruppe liegen. Des weiteren wird für Fett ein Kalorienanteil von 35 bis 40 Prozent angeraten. Wünschenswert ist dabei ein hoher Anteil von ungesättigte Fettsäuren (wie kaltgepresstes Distel-, Sonnenblumen- oder Maiskeimöl), da die darin enthaltenen Fettsäuren Vorstufen für die Fette des Zentralnervensystems sind. Außerdem sollten häufig Lebensmittel mit langsam resorbierbaren Kohlenhydrate verzehrt werden, wie Gemüse, Kartoffeln oder Vollkornbrot. Günstig ist es, die Nahrung auf sechs bis sieben Mahlzeiten am Tag zu verteilen, damit die jeweiligen Nahrungsmengen nicht zu groß werden.
Voraussetzung für diese Ernährung ist allerdings die gleichzeitige Einnahme magensaftstabiler Pankreasenzyme, die der Speisenmenge, aber auch den darin enthaltenen Nahrungsstoffen angemessen sind. Wichtig ist, dass säurestabile Pankreasenzyme in Mikrokapseln oder -tabletten angewendet werden. Nur diese können unbeschadet den Magen passieren und in den Dünndarm gelangen, wo der Speisebrei mit den Enzymen gut vermischt und die Nährstoffe vom Körper aufgenommen werden können.