Zähneknirschen

Ungefähr die Hälfte aller Babys knirscht mit den Zähnen. Normalerweise fängt das Kind im Alter von zehn Monaten damit an. Die Ursache des frühen Knirschens ist unbekannt. Zähneknirschen ist nichts Beunruhigendes. Glauben Sie aber, dass die Zähne der Kleinen darunter leiden, dann suchen Sie Ihren Zahnarzt auf.

Bereits Kinder im Alter von fünf Jahren zeigen in immer stärkerem Ausmaß Milchzahnschäden durch Zähneknirschen. Diese Tendenz steigt noch im Erwachsenenalter. Bei jedem zweiten 12-Jährigen sind bereits Veränderungen im Mundraum zu erkennen, die auf derartig erhöhte Muskelbewegungen hindeuten.

In der Urzeit hatte das Zähneknirschen die Funktion der Warnung und Abwehr von Feinden. Heute ist das Zähnepressen und Zähneknirschen eher Ausdruck des Stressabbaus und findet hauptsächlich in der Nacht statt.

Kiefergelenke, Kaumuskeln und Zähne werden überbelastet und geschädigt

Leichte Formen führen lediglich zu einer verstärkten Abnutzung der Eckzähne, stärkere Ausprägungen zu einer Abnutzung aller Frontzähne und im Laufe der Zeit auch der Backenzähne. Chronische Zahnschmerzen oder lockere Zähne können erste Hinweise sein. Auch Verspannungen im Kopf-Hals-Bereich sowie Gesichts- und Kopfschmerzen sind möglich. Intensives Knirschen während der Nacht führt auch zu einer Überbeanspruchung der Kaumuskeln und des Kiefergelenkes, so dass in Folge irreparable Schäden am ganzen Kausystem auftreten können, zum Beispiel ein Abschleifen der Zähne bis zum Zahnbeinkörper, chronische Kiefergelenksschmerzen durch übermäßige Abnutzung des Kiefergelenks und schmerzhafte Muskelknoten in den Kaumuskeln.

Ursachen und Behandlung

Eine ursächliche Behandlung ist schwierig, da die auslösenden Gründe oft psychische Belastungen, Stress oder Überforderung sind. Natürlich ist es sinnvoll zu versuchen, diese Belastungen abzubauen. An diesen unguten Gefühlen und ungelösten Problemen beißen sich manche nachts fest - und das nicht nur im übertragenen Sinn. Diesem muss zunächst mit Stressabbau begegnet werden.

Damit das Knirschen jedoch keine Auswirkungen auf Zähne und Kausystem hat, empfehlen Zahnexperten das Einschleifen der Zähne und eine "Knirscherschiene". Die Schiene wird aus metallverstärktem Kunststoff angefertigt und über Nacht wie eine Schutzkappe auf die Zähne aufgesetzt. So wird die Abnutzung der Zähne vermieden und das Kiefergelenk geschont. Je früher die Schienentherapie einsetzt, umso besser können langfristige Folgen des Knirschens vermieden werden. Nach einer genauen zahnärztlichen Untersuchung kann in jedem Fall abgeklärt werden, ob eine Behandlung mit einer Knirscherschiene notwendig ist.
Denn auch Zahnfehlstellungen oder nicht richtig sitzender Zahnersatz kann zum Knirschen führen. Diese Ursachen können vom Zahnarzt behoben werden.

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