Arthrose - eine Volkskrankheit

Arthrose-Erkrankungen zählen in den Industrienationen zu den Hauptgründen für einen Arztbesuch. Alleine in Deutschland leiden jeden Tag über fünf Millionen Menschen an Arthrose-Schmerzen, insgesamt 20 Millionen haben zeitweise Beschwerden. Diese Zahl wird in den nächsten Jahren weiter ansteigen: Die Lebenserwartung erhöht sich ständig - und damit auch die Zahl der Arthrose- Patienten.

Unter Arthrose versteht man die übermäßige Abnutzungserscheinung in einem oder mehreren Gelenken. Die Arthrose zählt zu den rheumatischen Erkrankungen, einem Sammelbegriff, unter dem man mehr als 100 verschiedene Krankheitsbilder zusammenfasst. Unerträgliche Schmerzen und massive Bewegungseinschränkungen mindern nicht nur die Lebensqualität drastisch, sie führen bei vielen Patienten auch zur sozialen Isolation.

Fast jeder Mensch bekommt im Alter mehr oder weniger ausgeprägte Arthrosen. Die Schmerzen entstehen aufgrund der Reizung der empfindlichen Gelenkinnenhaut durch abgeschliffene Knorpelteile.

Arthrose: Ursachen

Eine Vielzahl an Knochen, Knorpeln und Gelenken bilden in unserem Körper das Skelett. Für die Beweglichkeit und Flexibilität dieses Gerüsts sind gesunde Gelenke unabdingbare Voraussetzung, da sie die Verbindungsstellen zwischen den Knochen herstellen. Damit die Gelenke reibungslos arbeiten können, sind sie von Knorpel umgeben, der gleichzeitig wie ein Stoßdämpfer wirkt.Geht Knorpel verloren, nimmt auch die Gleitwirkung zwischen den Gelenken ab. Schreitet dieser Prozess ungehindert fort, nimmt der Gelenkknorpel immer weiter ab. Schließlich reiben die Knochen direkt aufeinander und verursachen starke bis stärkste Schmerzen. Arthrosen können in jedem Gelenk auftreten – vom kleinsten Fingergelenk bis zu den großen Gelenken von Hüfte, Knie oder Wirbelsäule.

Knorpelgewebe ist sehr empfindlich. Da es nicht von Blutgefässen durchzogen wird, bekommt es alle überlebenswichtigen Nährstoffe von der Synovia, der Gelenksflüssigkeit. Dieses komplizierte System kann jedoch durch eine Reihe von Störfaktoren aus dem Gleichgewicht gebracht werden:

Da die Selbstheilungskräfte des Knorpels nur unwesentlich ausgebildet sind, können sich kleinere Schäden oder Verletzungen im Laufe der Zeit aufaddieren. So ist zu erklären, dass selbst junge Menschen häufig unter Arthrosen leiden.
Insbesondere bei Arthrose der Knie- und Hüftgelenke spielt das Übergewicht eine entscheidende Rolle. Zwar kann Übergewicht alleine keine Arthrose auslösen, übergewichtige Personen erkranken jedoch früher und oft schwerer.
Auch immer wiederkehrende, einseitige Arbeiten - beispielsweise am Fließband - führen zu einem vermehrten Gelenksverschleiß.
Eine verminderte Belastbarkeit des Knorpels durch Fehlernährung oder Stoffwechselerkrankungen wie Gicht oder Diabetes können das Entstehen einer Arthrose begünstigen.

Arthrose: Diagnose

Leider werden Arthrosen meist erst sehr spät diagnostiziert. Es ist daher besonders wichtig, erste Anzeichen eines Gelenkverschleißes zu erkennen und mit dem Arzt zu besprechen.

Durch eine Röntgenuntersuchung kann festgestellt werden, wie weit die Gelenkabnutzung fortgeschritten ist. Es besteht kein direkter Zusammenhang zwischen den empfundenen Schmerzen und dem Grad der Erkrankung. Behandelt werden die Schmerzen und die Bewegungseinschränkungen.

Arthrose: Symptome

  • Anlaufschmerzen (Schmerzen zu Beginn einer Bewegung)
  • Belastungsschmerzen
  • Bewegungseinschränkungen
  • Gelenkgeräusche
  • Geschwollene Gelenke und Steifigkeit sowie Muskelverspannungen um das betroffene Gelenk

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Arthrose: Behandlungsmöglichkeiten

Physiotherapie:

Leider ist es nicht möglich, durch vorbeugende Maßnahmen das Entstehen einer Arthrose zu verhindern. Man kann allerdings den Verlauf der Krankheit erheblich verbessern, wenn man bereits in einem frühen Stadium mit der Behandlung beginnt.

Wärme- oder Kälteanwendungen

haben einen festen Platz in der Arthrosetherapie. Besonders Wärme fördert die Durchblutung im Gelenk und entspannt die Muskulatur. Allerdings darf sie bei einer Gelenkentzündung nicht angewandt werden, da sie die Entzündungsreaktion verstärkt.

Bewegung

ist das A und O in der Arthrosebehandlung. Nur durch gezielte und regelmäßige Bewegungsübungen kann der Gelenkknorpel ausreichend mit Nährstoffen versorgt und so einem Fortschreiten der Erkrankung vorgebeugt werden. Natürlich gilt auch hier: Keine Selbstüberschätzung! Übermäßige Beanspruchung kann den Krankheitsverlauf nämlich durchaus negativ beeinflussen, wenn das ohnehin geschädigte Knorpelgewebe immer weiter belastet wird. Die richtigen Bewegungsübungen können entweder mit einer Krankengymnastin / einem Krankengymnasten oder von den Betroffenen eigenständig ausgeführt werden.

Medikamente

sind bei der Behandlung einer Arthrose notwendig und unumgänglich. Die Bekämpfung des Schmerzes steht dabei an erster Stelle einer Therapie. Nur schmerzfrei kann der Patient regelmäßige Bewegungsübungen durchführen.Am häufigsten werden dazu cortisonfreie Schmerzmittel vom Arzt verordnet. 

Operation:

Da eine Arthrose nicht heilbar ist, müssen Hüft- und Kniegelenke häufig durch künstliche Gelenke ersetzt werden. Nach einem rund zweiwöchigen Krankenhausaufenthalt folgt ein Trainingsprogramm, bei dem der Muskel wieder aufgebaut wird und der Umgang mit dem neuen Gelenk geübt wird. Ein künstliches Gelenk kann bis zu 20 Jahren funktionsfähig bleiben.

Die Arthritis ist eine chronisch entzündliche Erkrankung der Gelenke, wobei in sehr seltenen Fällen auch innere Organe, die Haut oder die Augen befallen sein können. Von allen rheumatischen Erkrankungen tritt die Arthritis am häufigsten auf: Rund 0,5 Prozent der Bevölkerung sind betroffen - Frauen drei Mal häufiger als Männer.Zu Beginn der Erkrankung sind meist nur wenige Gelenke entzündet, doch im weiteren Verlauf greift die Entzündung auf immer mehr Gelenke über. Aus diesem Grund wird die Arthritis auch chronische Polyarthritis genannt (griechisch: poly = viel).

Mit Ausnahme der Wirbelsäule können alle großen und kleinen Gelenke des Körpers befallen sein. Besonders häufig entzünden sich Hand- und Fingergelenke.
Schmerzen zählen zu den Hauptmerkmalen der Erkrankung, die meist in der Nacht oder am Morgen auftreten. Typisch ist auch eine Morgensteifigkeit der Gelenke, die länger als 15 Minuten anhält.
Die Ursachen der Erkrankung sind noch nicht restlos geklärt. Diskutiert werden genetische Zusammenhänge und autoimmunologische Prozesse. Die Diagnose stellt der Arzt aufgrund von Röntgenaufnahmen und der Krankengeschichte des Patienten.
Die Therapie sollte so früh wie möglich erfolgen, um den Verlauf der Arthritis zu stoppen und weitere Schäden zu vermeiden. Zum Einsatz kommen entzündungshemmende Medikamente in Verbindung mit Krankengymnastik. Unter Umständen sind auch chirurgische Eingriffe nötig.

Sport mit Arthrose

Besonders Menschen mit Arthrose oder Arthritis sollten sich regelmäßig bewegen. Denn Sport steigert das Wohlbefinden, hält die Gelenke beweglich und stärkt die Muskulatur.Eine ausgezeichnete Sportart ist Schwimmen. Es entlastet die Gelenke, massiert sanft die Haut und kräftigt alle großen Muskelgruppen von Armen, Beinen, Schultern und Hüften. Nicht zuletzt verscheucht das frische Nass trübe Gedanken und härtet ab.Sind die gewichttragenden Gelenke gesund, können Betroffene auch wandern oder joggen. Das bringt den Kreislauf auf Trab, aktiviert das Immunsystem und hält die Gelenke geschmeidig. Auch Skilanglauf mit seinen schwungvollen und gleitenden Bewegungen ist für Rheumatiker sehr empfehlenswert.

Ernährung bei Arthrose

Leider gibt es keine spezielle Ernährung, die eine Arthrose oder Arthritis heilen oder verhindern könnte. Möglicherweise hilft es Ihnen aber, für längere Zeit auf Alkohol zu verzichten oder den Anteil an tierischen Fetten zu reduzieren. Finden Sie einfach heraus, was Ihnen gut tut. Doch egal, wie Sie vorgehen - Übergewicht müssen Sie auf jeden Fall vermeiden. Denn jedes Pfund zuviel drückt gleichermaßen auf Stimmung und Gelenke.

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