Andere von HPV ausgelöste Krebsarten

Aktualisiert am 04.06.2020

Die häufigste durch HP-Viren ausgelöste Krebsart ist der Gebärmutterhalskrebs. Doch auch Männer sind durch HPV gefährdet. Mehr als 30 Prozent aller HPV-bedingten Krebsarten in Europa finden sich bei Männern. Als Folge einer HPV-Infektion können bei Männern Penis- und Analkarzinom sowie Plattenepithelkarzinome der Mundhöhle und des Rachens auftreten. In Deutschland liegen für Männer die Fallzahlen an Anal-, Penis- und Kopf-Hals-Karzinomen (Zunge, Mandeln, Mund-Rachenbereich) bei 4.800 Neuerkrankungen und 1.924 Sterbefällen pro Jahr.

Penistumoren
Eine chronische HPV-Infektion mit den Typen 16 und 18 ist wahrscheinlich auch die Ursache für ein Peniskarzinom. Das seltene Geschwür tritt meist an der Eichel und an der Vorhaut auf.

Analtumoren
Humane Papillomviren können auch das seltene Analkarzinom verursachen, eine Krebsart des Afters.

Tumoren im Mund- und Rachenraum
Auch so genannte Oropharynxkarzinome (weicher Gaumen, Zungenbasis und Gaumenmandeln) werden mit HPV-Infektionen in Verbindung gebracht. Bei schätzungsweise einem Fünftel dieser Tumoren finden sich humane Papillomviren (HPV 16 bei Mundkrebs). Allerdings ist der Zusammenhang zwischen der Krebsentstehung und der HPV-Infektion in diesem Fall nicht eindeutig geklärt.

Vulvatumoren (weibliche Scham)
Für diese seltenen Tumore können – wie auch für Gebärmutterhalskrebs – die beiden HPV-Typen 16 und 18 verantwortlich sein. Vor allem bei jüngeren Frauen, die neben einem Vulvakrebs zusätzlich ein Karzinom am Gebärmutterhals oder am After entwickelt haben, finden sich HP-Viren. Der Grund: Eine solche Krebserkrankung hat häufig ihren Ursprung in einem Gebärmutterhalskarzinom, weil HPV-infizierte Zellen dorthin gestreut haben.


Erstellt am 29.3.2019

Quelle:
idw-online: GBCOG: Frauenärztinnen und -ärzte rufen dringend zur HPV-Impfung auf; Pressemitteilung vom 6.3.2019