Pollenflug beginnt immer früher
Früherer Blühbeginn durch Klimawandel
Durch den Klimawandel beginnt die Pollensaison seit Jahren immer früher. Das Ende der Vorjahressaison überschneidet sich inzwischen fast mit dem Beginn der neuen Saison. Pollen von Kräutern und Gräsern fliegen im Herbst noch und Bäume blühen immer früher. Das Aufblühen der Naturhat Folgen für Allergiker, besonders betroffen sind Hasel- und Erlenpollenallergiker. Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) muss zurzeit fast flächendeckend mit mittleren bis hohen Erlenpollen- und mit mittleren Haselpollenflug gerechnet werden. Mit besonders hohen Erlenpollenkonzentrationen ist bereits in Südwesten Deutschlands zu rechnen. Hier begann die Pollensaison bereits am 1. Januar.
Die Konzentration von Gräserpollen stieg im vergangenen Jahr auf einen neuen Rekord. Diese Pollen verursachen Entzündungen der Schleimhäute in den Atemwegen. Interessant ist, dass Menschen in Großstädten häufiger gegen Baum- und Gräserpollen sensibilisiert werden, als in Kleinstädten oder auf Dörfern. Das hat mit der Luftverschutzung zu tun. Feinstaub und Stickoxide in den Städten verändern die Allergene in den Birkenpollen und das hat eine höhere Allergenität zur Folge.
Achtung Kreuzallergien
Etwa 18 Millionen Menschen in Deutschland leiden an einer Pollenallergie. Juckende, tränende Augen, laufende Nase und verengte Bronchien sind nur einige der möglichen Symptome. Haselallergiker reagieren oft auch auf andere Frühblüher, allen voran auf Birken- und Erlenpollen. Und nicht nur das: Bei einer Allergie gegen Frühblüher treten besonders häufig sogenannte „pollenassoziierte Nahrungsmittelallergien“ auf. Oft sind darunter allergische Reaktionen auf Äpfel. Weitere Kreuzallergien treten bei dem Verzehr von Birnen, Kiwi, Sellerie, rohen Karotten, Nüssen (vor allem Haselnüssen) und teilweise bei rohen Tomaten auf. So kann ein Haselpollenallergiker, der im Herbst, wenn keine Haselpollen fliegen, problemlos Nüsse oder Äpfel verträgt, zu Zeiten des Haselpollenfluges eine allergische Reaktion darauf bekommen.
Für Allergiker bedeutend sind die männlichen Blütenstände, auch als „Kätzchen“ bezeichnet. Ein einziges Kätzchen enthält etwa zwei Millionen der nur 0,03 mm großen Pollenkörner. Die weiblichen Blüten sind kleine unscheinbare Knospen mit rotvioletten "Härchen" an der Spitze. Aus ihnen gehen im Spätsommer die Nüsse hervor, die nicht nur bei Menschen, sondern auch bei vielen Tieren, wie beispielsweise Vögeln, Haselmäusen, Eichhörnchen und Insekten beliebt sind.
Tagesaktueller Pollenflug-Gefahrenindex
Für hochsensibilisierte Allergiker kann es hilfreich sein, sich über den tagesaktuellen Stand des Pollenflugs zu informieren. Auf der Seite des Deutschen Wetterdienstes können Sie diese Informationen, die täglich aktualisiert werden, einsehen.
Aktualisiert: 02.03.2023, erstellt: 14.02.2019
Quellen:
- Deutscher Wetterdienst (DWD): Pollenflug-Gefahrenindex
- Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst: Wochenpollenvorhersage vom 13.02.2019 unter www.pollenstiftung.de
- www.aerzteblatt.de: Pollensaison hat bereits begonnen - 14. Februar 2023, unter: https://www.aerzteblatt.de/treffer?mode=s&wo=1041&typ=1&nid=141007&s=Pollen